Lola Ammerlander 1902-1984

Geboren in Mühlau, Bezirk Miesbach. Der Vater Georg Ammerlander war Volksschauspieler am Schlierseer Bauerntheater. In München gründete er zusammen mit seiner Frau ein >>Singspiel-Ensemble, das diese nach seinem frühen Tod 1927 bis zu ihrem eigenen Ableben 1953 weiterführte.

Auftrittsorte der Gesellschaft Ammerlander: Stadt Orleans am Ostbahnhof (über 40 Jahre), Scharfes Eck, Augsburger Hof, Klenzegarten, Baderwirt, Ammanns Bierhalle, Thomasbräukeller. Nach 1945 verlor die Ammerländerin ihren langjährigen Auftrittsort Stadt Orleans. Für die Volkssängerei blieben nur noch wenige Lokale: Stadtkeller, Franziskanerhof, Sängerwarte, >>Platzl oder Unionsbräu, wo an Wochenenden sog. Unterhaltungsabende stattfanden. Neu eröffneten der >>Rheinhof, Bayerstraße, der >>Salvatorkeller  und die >>Max-Emanuel Brauerei in Schwabing.

Lola Ammerlander debütierte mit 17 Jahren mit dem Erfolgslied ihrer Mutter Waldvogel, begleitet von ihrer Schwester Otty auf dem Klavier. Eine musikalische Ausbildung konnten beide nicht zu Ende bringen, da sie ihren Beitrag zum Lebensunterhalt der Familie leisten mussten: Otty als Verkäuferin in einem Lebensmittelgeschäft, Lola machte eine Ausbildung in Wachs- und Knüpfbatik sowie Stoff- und Holzmalerei. Beide arbeiteten später bei der Bavaria in Geiselgasteig, Lola als Filmtechnikerin, Otty als Sekretärin. Für beide blieb die Volkssängerei Nebenerwerb.

Als der Gründer des Valentin Musäums, Hannes König, Anfang 1960 die >>Münchner Volkssängerbühne ins Lebens rief, um Traditionsstücke der ehemaligen Volkssänger wieder aufzuführen, wurde Lola Ammerlander neben >>Georg Blädel, >>Sepp Rankl, >>Thomas Herrmann, >>Gustl Ehm, >>Seffi Braun und dem Zitherkönig >>Wiggerl Schneider Mitglied des Ensembles.

Von 1962 bis 1972 war sie Mitglied der Internationalen Artistenvereinigung >>Sicher wie Jold (S.w.J.), Sektion München, wo schon ihre Eltern aktiv waren: der Vater als Schriftführer, die Mutter als Ehrenjoldschwester. Für die monatlichen Verbandssitzungen verfasste Lola Ammerlander zahlreiche Vorträge, Widmungen, Geburtstags-Ständchen und Nachrufe - immer in gereimter Form.

1981 schrieb sie ein umfangreiches Manuskript: Erinnerung an alte Volkssängerzeiten. Wie es einmal war, Erzählt von einer die selbst dazu gehörte, das im >>Valentin-Karlstadt-Musäum verwahrt wird.

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Volkssänger-Stammtisch im Valentin-Musäum, ca. 1982 v.l.

Anna Heinrich, Georg Blädel, Lola Ammerlander, Hannes König, Seffi Braun, Wiggerl Schneider, Wolfgang Weber

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Foto: Valentin-Karlstadt-Musäum