Anfänge ab 1830

Anders als in norddeutschen Großstädten, in denen häusliches Familienleben und bürgerliche Salonkultur eine hohe Bedeutung besaßen, verbrachte man (frau freilich eher selten) in München den Feierabend im Lokal. Ab dem 19. Jahrhundert entwickelten sich in den Wirtshäusern musikalisch-komödiantische Darbietungen durch Solisten oder kleine Ensembles, die von Gasthaus zu Gasthaus zogen. Eine feste Gage gab es dabei nicht, sondern es wurde mit einem Teller herumgegangen und gesammelt, im Fachjargon „abwackeln“ genannt.

Wie das Volkstheater geht auch die Volkssänger-Unterhaltung auf Wiener Vorbilder zurück. Es war eine Mischung aus den Possen und Einaktern der Vorstadttheater, regional geprägten Texten zu eingängigen Melodien sowie Parodien bekannter Musiken. Bei den Gesängen dominierte das Couplet, ein meist satirischer, zeit- und gesellschaftskritischer Sprechgesang in Strophenform mit einem kurzen Refrain, das  seine Vorbilder in den Komödien Raimunds und Nestroys fand.

In der Art der Darbietungen und Präsentation wies ein Volkssänger-Programm Parallelen zum >>Varieté auf, aber auch das Hoftheater nahm in den 1860er und 70er Jahren Einfluss auf die Spielpläne, bei denen mehrere Einakter durch Ballettintermezzi voneinander separiert wurden.

Die meisten Volkssänger waren kleinbürgerlicher Herkunft, übten handwerkliche Berufe aus und betrieben das Unterhaltungsgeschäft im Nebenerwerb. Man unterschied diese Sonntagsgesellschaften von den professionellen Tagesgesellschaften, die in der Regel ein größeres Ensemble umfassten und ein festes Engagement mit täglich bis zu drei Vorstellungen hatten. Üblicherweise begann eine Volkssängerkarriere in einer Sonntagsgesellschaft, bei entsprechendem Glück und Talent kam ein Angebot zum Wechsel in das Profi-Lager. Gelernt wurde durch Anschauung und die Übernahme kleinerer Rollen.

Die Gesellschaften waren in der Regel nach ihren Leitern benannt. Sie schrieben die Texte, waren für die Programmfolge verantwortlich, bestimmten die Zusammensetzung der Gruppe und handelten die Verträge aus. Meist waren sie die Stars mit besonderen Solo-Auftritten.

Die musikalische Begleitung reichte vom Klavierspieler bis zur Blaskapelle. Ein Kapellmeister besorgte die kompositorischen Angelegenheiten und Arrangements. Manche Volkssänger beherrschten virtuos mehrere  Musikinstrumente und richteten danach ihre Darbietungen aus.

 

VolkssängerInnen

 

Brettl/Wirtshausbühnen

 

Theater/Varieté

 

Singspielhallen

 

Bayerischer Rundfunk

 

Anfänge

 

Blütezeit

 

Krisenzeit

 

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seit 1970

 

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Impressum

 

Volkssänger um 1860

 

Quelle: Lutz, Die Münchner Volkssänger