Philip Arp 1929-1987

Autor, Regisseur, Schauspieler

Der einzig legitime Nachfahre Karl Valentins, wie Kritiker geschrieben haben.

„Für alles gibt es Museen. Bloß für Museen gibt‘s noch kein Museum. - Was willst‘n da ausstellen? - Mu-Seen! - Seen! Das wird schwer werdn.“ In ein paar Sätzen das weite Spektrum des allein der „Phantasie-Wahrheit“ verpflichteten Künstlers Philip Arp aufzuzeigen, käme dem Versuch gleich, einen See in einem Museum auszustellen. Am Beginn seiner Karriere hat Arp wunderbar unbekümmert mit Handpuppen experimentiert. Später, in den 70er-Jahren, hat er mit seiner Partnerin Anette Spola in beider Theater, dem >>Theater am Sozialamt - TamS, immer wieder Szenen von Karl Valentin gespielt und eigene Valentinaden, in denen er einen besonderen, wehmütig filigranen Stil entwickelte.

1978 tritt er zusammen mit Jörg Hube an den Kammerspielen in Urs Widmers Endspiel Nepal auf. Ein Jahr später spielen die beiden, diesmal am TamS, die ihnen von Widmer gewidmete Uraufführung von Stan und Ollie in Deutschland. Philip Arp ist auf dem Höhepunkt seiner Schauspielerkarriere: Er fasziniert als Darsteller zerbrechlich vergeistigter Menschen, als sensibel hintersinniger Komödiant.

Ähnlich querdenkerisch fantasievoll arbeitet Philip Arp als Zeichner, als Popartist (Wachs-Kerze im Blumentopf). Zudem frönt er am TamS seiner Leidenschaft für Opernspektakel: Er dirigiert u.a. Wildes Salome und Webers Freischütz. Und er schreibt außer den Valentinaden wundersam gedrechselte Texte - er ist, ganz im Sinne Karl Valentins, ein charmanter Sprachspieler, ein radikaler Wortwörtlichnehmer.

Philip Arp war 19, als die Münchner Karl Valentin verhungern ließen. Eigentlich keine Ermutigung, sich so einen zum Vorbild zu nehmen. Aber Arp wuchs wie der große Querdenker im Handwerkermilieu der Au auf - einem Milieu, das offenbar den Blick auf das Komische im Alltag schärft. Wie Valentin hat sich auch Arp ein kindliches, oft fassungsloses Staunen und eine frei assoziierende Fantasie bewahrt, die Kleinigkeiten in die fürchterlichsten, lachhaft endgültigen Katastrophen treiben lässt. 1987, 58 Jahre alt, ist Philip Arp gestorben.

Thomas Thieringer

 

 

# Philip Arp, Hiermit gebe ich nichts bekannt, Verse, Vorträge, Valentinaden. Hg. Anette Spola, München 1988

# Philip Arp: Keine Auskunft, Szenen, Geschichten, Gedichte und Collagen. Regensburg 1980

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I hob de Büacha dick.

Büacha san Schdaubfenga,

awa ned blos desweng -

i mogs aa ned wega de

vuin kloana Buckstam

und wei des a Zuamudung is

fia d Augn. Und

weiles hoid eimfach ned mog.

Büacha, bsondas de dickan

de hob i am dickan.

 

Bleischdifdschbizza Bleischdifdschbizza

Draa di im Danz.

Bleischdifdschbizza, a Hundling bisd

Du draast de mid jäda

Bleischdifdschbizzarin.

 

 

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