Georg Blädel genannt Blädl Schorsch 1906-1990

Sohn des Volkssängers >>Hans Blädel

Studium an der Akademie für Tonkunst in München.

Mitglied des Volkssänger-Familienunternehmens "Blädel und Blädel".

Er arbeitete vorrangig als Sänger und Komiker an Münchner Volksbühnen. Im Zweiten Weltkrieg war er zur Truppenbetreuung eingesetzt. Er war auch schon früh im Rundfunk zu hören.  Bei der >>Weißblauen Drehorgel, beim Bayerischen Karussell, bei der Weißblauen Truhe oder dem Bayern Express war er bis in die 1970er Jahre häufiger Gast. Sein Markenzeichen war die überaus prägnante Aussprache der B - und P - Laute.

Zusammen mit Trudl Guhl trat er im Duo Stasi und Blasi auf, in 1960er Jahren regelmäßig bei den Singspielen zum Salvatoranstich am >>Nockherberg.

Seit den 1950er Jahren arbeitete er auch als Film- und Fernseh-Schauspieler und wurde mit der Rolle des Gerichtsdieners in der TV-Serie Königlich-Bayerisches Amtsgericht (1969-1972) bundesweit bekannt.

In den 1970er Jahren war er in mehreren Tatort-Folgen zu sehen, in der Ludwig-Thoma-Verfilmung Ruepp und in der Chronik von Sachrang. Seine letzte Rolle war der General in Das schreckliche Mädchen von Michael Verhoeven. Kurz nach Beendigung der Dreharbeiten verstarb Georg Blädel im Alter von 84 Jahren.

Er wurde auf dem Waldfriedhof bestattet.

VolkssängerInnen

Brettl/Wirtshausbühnen 

Theater/Varieté

 

Singspielhallen

 

Bayerischer Rundfunk

 

Anfänge

 

Blütezeit

 

Krisenzeit

 

Wiederaufbau

 

seit 1970

 

Links & Literatur

 

Impressum

 

 

 

Stasi und Blasi

 

<<

Georg Blädel: Ein Selbstgespräch

Was meinens? Mein künstlerischer und Lebenslauf? - Ja mei... Fünfzig Jahre ist des her! Da haben mich meine Herren Eltern in München geboren. Obzwar schon mein Vater Blädel - ja, das ist kein Künstlername, das steht im Taufregister - ein Komiker und Volkssänger war, wollte er mich partout zum Konzertgeiger machen. Da hab ich aber gelacht! Gottseidank haben auch bald die Leute über mich gelacht. Immerhin ist es praktisch, wenn man als Komiker mehrere Instrumente beherrscht. Da kann man einfach blasen oder streichen, wenn einem kein Witz mehr einfällt. Zum Beispiel mein explosives "P". Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich schon vor dem Krieg ein bekannter Rundfunkansager war: "Pitte, Pitte, Pause im Programm!"

 

 

 

Das hab ich von München über Berlin bis nach Breslau verzapft. Und was anderes natürlich auch. Couplets zum Beispiel. Oder was man halt so redet.Also, bei mir ist des wurscht, ich kann reden, was ich will - den Faustmonolog oder drei Seiten aus dem Telefonbuch - die Leut lachen! Die Regisseure sagen, das ist ein Zeichen für einen echten Komiker.... Vor vier Jahren hat mir der Emil Vierlinger zu meinem tragischen Blädel-Dasein auch noch eine Depperl-Rolle aufgehängt: den Blasi im Duo Stasi und Blasi. Seither glaub ich bald selber, dass ich so deppert bin wie ich ausschau. Dabei bin ich ein ernster Mensch. Aber ich bin gern blöd, wenns Ihnen Freude macht. Und es macht ja immer Freude, wenn man der Gscheitere ist!

aus: Lutz, Joseph Maria: Die Münchner Volkssänger. Ein Erinnerungsbuch an die gute alte Zeit. München 1956, S.20