Christian Seidenbusch 1837-1898
Er war Schriftsetzer, beherrschte auch den Noten-Satz. Die Anregung, eigene Lieder und Couplets zu verfassen, erhielt er bei seinen Arbeitgebern, in deren Werkstätten Musik und humorige Texte für die Volkssänger gedruckt wurden. Heimlich druckte er seine Werke nebenbei und legte sie zu den Lieferungen. Bald hatte er damit erste Erfolge, gab die Schriftsetzerei auf und zog fortan mit seiner Gitarre als fahrender Sänger durch die Lande.
In München schloss er sich zuerst der Gesellschaft Helmstädt an, dann dem Komiker Landshammer und wechselte 1872 zu >>Anderl Welsch.
Mit dem Komikertrio Geis, Königshöfer und Seidenbusch feierte er Triumphe im >>Gasthaus Oberpollinger.
Bei der >>Gesellschaft Geis agierte er als Bassist, als Damenimitator und war Verfasser zahlreicher Vorträge der Gesellschaft. Jährlich erschien von ihm Ein Sträußchen komischer Vorträge, deren letztes die Nummer 22 trägt.
Er starb mit 61 Jahren an den Folgen einer Gesichtsrose.
Schwarzbefrackter vielbelachter
Im Wirtshaus singender
um Beifall ringender
G’sichter schneidender
Unsinn treibender
Rauch verschlingender
Humor bringender
“Bitte sehr” stammelnder
Münzen einsammelnder
Unterhaltungs-Anregungsbeflissener
Selbstporträt Christian Seidenbusch
Haibl, Geis und Seidenbusch