Ferdinand Weisheitinger genannt Weiß Ferdl 1883-1949

Als Sohn einer Kellnerin geboren, wuchs er in Altötting bei der Großmutter auf. Nach kurzer Zeit an der Domsingschule Salzburg und einer Schriftsetzerlehre in Altötting zog er zu Verwandten nach München und schloss sich der Volkssängergesellschaft Ernst Karl an. 1907 wurde er ans >>Platzl engagiert, das ihm Heimat wurde und blieb.

Während des 1. Weltkriegs war er Leiter des Singspieltrupps des 1. Bayr. Reserve Infanterie Regiments, genannt Platzl im Felde. 1921 übernahm er wieder, zusammen mit >>Sepp Eringer, die Leitung des Platzl, daneben trat er regelmäßig bei NSDAP-Veranstaltungen auf. Von 1928 bis 1940 Jahren spielte er in 18 Filmen mit und wurde so auch außerhalb Bayerns bekannt. Er pflegte den Umgang mit den Münchner Parteigrößen, arrangierte sich mit den Machthabern und trat 1940 der NSDAP bei.

Weiß Ferdl verfügte über eine sehr spitze Zunge und war in der Denk- und Gefühlswelt der sog. kleinen Leute bestens bewandert, deren Wünsche, Sehnsüchte und Träume er in deftig-kritische Verse umzusetzen vermochte.

Veröffentlichungen

1923 Die kreutzfidele Harfe, Lustige Geschichten und Gesänge, München, Verlag Parcus & Co

1927 Die fröhliche Nase, München, Verlag Parcus & Co

1933 Guat troffa, München, Verlag Hugendubel

1939 "Es wird besser", sagt Weiß Ferdl, Das neue lustige Weiß-Ferdl Buch, München, Verlag Hugendubel

1941 Gibt's denn dös aa? Leipzig, Reclam

1942 Ich bin kein Intellektueller: Ein heiteres Buch, München, Verlag Hugendubel

1943 Der Freibrief, Leipzig, Reclam

1947/48 zahlreiche Schallplattenaufnahmen, wovon vor allem die Linie Acht immer wieder neu aufgelegt wird

>> Ein Wagen von der Linie Acht ist ein Spottlied auf die Münchner Trambahn und deren Fahrgäste, entstanden in der Nachkriegszeit. Die Linie 8 fuhr von 1945 bís 1975 und war mit 21 km die längste aller Münchner Trambahn-Strecken.

Weiß Ferdl beendete 1943 seine Bühnentätigkeit. Er verstarb 1949 und wurde auf dem Waldfriedhof Solln beigesetzt.

1953 wurde ein Brunnendenkmal von Josef Erber auf dem Viktualienmarkt errichtet. Es trägt die Inschrift Münchner Bürger ihrem Volkssänger.

# CD Weiß Ferdl, I woaß net wia ma is, Aufnahmen 1919-1946, Hrg. Christian Springer Trikont 2001

# Hörbuch CD, Christian Springer: Was weiß Ferdl, Karriere einer Witzfigur, BR Wortart 2004

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Postkarte 1923

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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