Ferdinand Prell, genannt Coco 1910 - 1931

Er machte  - unter Obhut des Vaters >>Ludwig Prell - im Alter von zehn Jahren als Volkssänger-Kinderstar Karriere, wovon die Einträge im Bühnenbuch zeugen. >>Nachlass Ludwig Prell

Sein erstes Engagement war vom 15. Februar bis 3. Mai 1920 im Programm der >> Singspielhalle Künstlerring unter seinem Künstlernamen Coco. Münchner Zeitung, 11. März 1920: "Zur Gitarre singt allerlei Lustiges der 10jährige Ko-Ko. Warum der wunderliche Name für ein echtes Münchner Kind?"

Auf der Gitarre vom Vater begleitet, trat er danach, als der Kleine Ferdl auf - in Anlehnung an der "großen" >>Weiß Ferdl, der gelegentlich im selben Programm mit ihm auftrat und mit dem Vater bekannt war.

Cousin Gerd Kessinger erzählte: Da hat z.B. der General Ludendorff, der hat den Burschen in der Früh um zwei Uhr, der Kerle war ja klein, der war ja schulpflichtig, hat der zu seinen Offizieren gesagt, holt's mir den kleinen Prell und bringt's ihn her. Und sie haben den Burschen aus dem Bett rausgeholt, der hat seine Mandoline mitgenommen, und sie haben ihn zum Ludendorff gezogen. Da hat der zwei Stunden singen müssen und seine Gstanzln bringen, der hat Gstanzl gebracht, und dann hat der die Offiziere wieder mit dem Kerle in die Schule geschickt, mit einer Entschuldigung vom General Ludendorff, damit die Sache gut über die Bühne gegangen ist. Damit ihm keine Nachteile entstehen. Aber der war schon sehr gut, der Coco.

Auftrittsorte: Verbandsfeste von Handwerkerinnungen, Berufsjournalisten, Polizeihundevereinen, Eisenbahnverbänden, Regimentsfeiern. 30 Reverenzschreiben im >>Nachlass Ludwig Prell, u.a. vom Journalisten und Schriftsteller Hermann Roth als Organisator von Empfängen und Kongressen, Prinz Alfons von Bayern, General Ludendorff.

1923 endete die Serie der erfolgreichen Auftritte. Nach seiner Schulzeit begann er ein Musikstudium an der Akademie für Tonkunst und wurde Mitglied der Münchner Landespolizei-Kapelle.

Ferdinand Prell starb am 23. März 1931 an den Folgen einer Lungenentzündung, die er sich bei seinem ersten Standkonzert mit der Landespolizei-Kapelle auf dem Odeonsplatz zugezogen hatte.

<<

VolkssängerInnen

 

Brettl/Wirtshausbühnen

 

Theater/Varieté

 

Singspielhallen

 

Bayerischer Rundfunk

 

Anfänge

 

Blütezeit

 

Krisenzeit

 

Wiederaufbau

 

seit 1970

 

Links & Literatur

 

Impressum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

# Nachlass, Monacensia, Literaturarchiv der Stadt München

# Heike Frey, Cornelie Müller, Wer was versteht von Gemütlichkeit, Dölling & Galitz, 2003

# CD Bally Prell, Aufnahmen 1955-1973, Hrg. Cornelie Müller, Trikont, 2002