Rudolf "Waggi" Schneider geboren 1934 Musikhumorist, Sänger, Bassist, Texter, Großhandelskaufmann

Hans Döring 1931-2000 Akkordeon, Installateur

Georg "Schorschi" Niedermaier 1929-2004 Gitarre, Elektriker

waren

Die 3 lustigen Moosacher

Aus einem Interview mit Heike Frey im November 2004

Der Name bezieht sich auf den Stadtteil Münchens, in dem die drei Anfang der 1950er Jahre lebten. Die Musiker sangen dreistimmig und spielten in der Besetzung Akkordeon, Gitarre und Bass. Am 30. Januar 1952 hatten sie ihren ersten gemeinsamen Auftritt beim Faschingsball der Gaswerke. Sie spielten zunächst vor allem auf Hochzeiten (Schneider schätzt, sie hätten sicherlich 200 Hochzeiten musikalisch versorgt) und Tanzveranstaltungen, dann kamen ab 1954 das >>Apollo und die Münchner Bierkeller dazu. Olf Fischer, Leiter der Unterhaltungsmusik beim >>BR, brachte sie 1957 in den Funk. Sie spielten live bei der Sendung Kavaliere am Steuer. In den 1960er Jahren traten sie bei allen 66 Folgen der Sendereihe >>Münchner Brettl mit Emil Vierlinger als Moderator auf. Schneider hatte für die Live-Sendung jedes Mal für eine Dauer von ca. zehn Minuten etwas Neues zu schreiben, das seien vertrackte Melodien gewesen, dreistimmig gesungen mit eigener Instrumentalbegleitung. Im Publikum wären in der Regel viele Leute vom BR gewesen, das sei durchaus heikel gewesen. Außerdem sangen sie immer das Titellied bei der >>Weißblauen Truhe und das Titellied der >>Weißblauen Drehorgel. Später spielten sie auch beim Komödienstadl.

In ihrer ersten Fernsehsendung Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre haben sie zusammen mit >>Maria Hellwig gesungen. Ein Plattenvertrag bei Ariola schloss sich an. Bedingung dafür war aber, dass sie Gesang studierten, was sie nebenbei am Münchner Konservatorium auch taten.

Nachdem sie bekannt geworden waren, haben sie keine abendfüllenden Programme mehr gemacht, sondern sind im Rahmen von >>Bunten Programmen zusammen mit anderen Unterhaltungskünstlern aufgetreten. Herr Schneider meint, es gebe im deutschsprachigen Raum der damaligen Zeit (1950er bis 1970er Jahre) keine Künstlerin und keinen Künstler, mit der/dem sie nicht zusammen aufgetreten wären. Sie waren bei circa 40 Agenturen unter Vertrag, machten Tourneen durch die USA und Kanada - da sangen sie englischsprachige Programme - und spielten oft auf Kreuzfahrten. In München kamen die Engagements vor allem über den Künstleragent >>Dolf Zenzen und die Konzertdirektion >>Kempf. Eine ihrer ersten längeren Tourneen war mit der >>Weißblauen Drehorgel. Mit ihnen traten dabei auch der >>Blädel Schorsch und >>Bally Prell auf. Die ersten Tourneen, sog. Konsum-Künstlertourneen, waren von >>Hans Löscher organisiert, der auch die Moderation übernahm.

Nach 1957 haben sie ihre "bürgerlichen" Berufe aufgegeben. Sie tourten weltweit und machten unzählige Platten. Waggi Schneider hatte dafür so gut wie alle Texte geschrieben, nur selten die Musik. Ab den späten 1960er Jahren wurden vor allem Parodien – Neutextierungen von aktuellen Hits – zu ihrer Erfolgsschiene. Populär wurden auch ihre Stammtisch-Platten, auf denen die drei Komödianten vor kleinem Publikum Witze in Münchner Dialekt vortrugen.

1973 waren sie bei der ersten Volksmusiksendung im ZDF - Maria Hellwigs Die Musik kommt -, 1981 folgten Engagements bei Karl Moiks Musikantenstadl (ARD). Der letzte Auftritt Der 3 lustigen Moosacher war Ende Oktober 1999.

Bekannt sind auch heute noch ihre Lieder Ja, mir san mit´m Radl da, Die Brotzeit Polka (mach ma Brotzeit, Brotzeit is die schönste Zeit) oder Geh, Alte, schau mi net so deppert an, die sich in Bierzelten, auf Faschings- und Starkbierveranstaltungen nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen.

# CD Die 3 lustigen Moosacher, 45 Jahre Stimmung und Humor, Bogner Records, 1999

# CD Die 3 lustigen Moosacher, Ihre besten Witze und Gstanzl, Folge 1 - 3, Tyrolis Music, 2004

# CD Die 3 lustigen Moosacher, Ihre großen Erfolge, Folge 1 - 3, Tyrolis Music, 2004

# Helmut Sperber: Die drei lustigen Moosacher. München 1978

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